Zupforchester Essingen e.V.  

In der Ortsgemeinde Essingen wird die Tradition des Musizierens auf Zupfinstrumenten seit nahezu 60 Jahren gepflegt. Hervorgehend aus einer bestehenden Theater- und Jugendgruppe innerhalb des Arbeiterbildungs-Vereins Essingen wurde im Jahre 1957 die „Mandolinengruppe“ gegründet. Als erste Ausbildungs- und Übungsleiterin konnte Frau Frieda Bibus aus Offenbach gewonnen werden, die sich über 25 Jahre lang in unermüdlichem Einsatz um die Pflege und den Erhalt der Zupfmusikgruppe bemühte.

Im Jahre 1983 wurde die musikalische Leitung an Gisela Thibaut übertragen, die sich bis Ende 1990 mit großem Engagement für die Weiterentwicklung  des Orchesters einsetzte. Es erfolgte der Beitritt zum Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. (BDZ), Landesverband Rheinland-Pfalz, wodurch sich viele wertvolle Impulse für die Orchesterarbeit ergaben. In der nachfolgenden Zeit wurde der allgemeinen Tendenz in der „Zupferszene“, von Wanderliedern und Volksmusik hin zu mehr konzertanter Zupfmusik, Rechnung getragen, was zu einer Richtungsänderung im Repertoire führte.

Dank kontinuierlicher Erwachsenen- und vor allem der Jugendausbildung innerhalb des Vereins und durch rege Teilnahme der Orchesterspieler/innen an Fortbildungsmaßnahmen des BDZ konnte das „Mandolinenorchester Essingen“ – wie es sich seit 1987 nannte – sein musikalisches Niveau ständig weiter verbessern. Die Früchte dieser soliden Aus- und Fortbildung zeigen sich bis heute durch zahlreiche Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ bis hin auf Bundesebene aus den Reihen des Orchesters.

Mit der Übernahme der Orchesterleitung im Januar 1991 durch den Gitarristen und Lautenisten Jakob Ph. Ruppel wurde diese positive Entwicklung weiter vorangebracht. In den neun Jahren seiner Amtszeit (bis Ende 1999) hat er das Ensemble musikalisch entscheidend geprägt. Das besondere Anliegen Jakob Ruppels war es, die vielfältigen Klangmöglichkeiten eines solchen Ensembles voll auszuloten und unter Beweis zu stellen.

Unter diesem Aspekt und mit Mut zum Experiment hat der mit zahlreichen eigenen Bearbeitungen – darunter Werke anspruchsvoller Streicherliteratur – mit dem Orchester Vorstöße in neue Bereiche der sog. Ernsten Musik gewagt.

Als Nachfolgerin von Jakob Ruppel, der im Sommer 1999 in die Schweiz übersiedelte, wurde die musikalische Leitung im Dezember 1999 an die Konzertmandolinistin Denise Wambsganß übertragen. Sie ist in Essingen aufgewachsen, wo sie auch ihren ersten Mandolinenunterricht erhielt. Denise Wambsganß hat an der Musikhochschule Köln/Wuppertal ein Studium als Diplom-Musikerin und Diplom-Musikpädagogin im Fach Mandoline absolviert, ist als professionelle Konzertmandolinistin im In- und Ausland gefragt und gilt als Virtuosin auf ihrem Instrument. Unter ihrer professionellen Führung wird das hohe Leistungsniveau des Essinger Zupforchesters seit Jahren gehalten und weiter voran gebracht. Geschickte Programmauswahl, stilgerechte Interpretationen, musikalische Feinarbeit und Liebe zum Detail kennzeichnen ihre Arbeit als musikalische Leiterin.

Mit der Gründung als eigenständiger Verein unter dem Namen „Zupforchester Essingen e. V.“ im September 2000 haben sich die aktiven und passiven Mitglieder zum Ziel gesetzt, die Existenz und den Fortbestand des Orchesters zu sichern und dadurch die wertvolle kulturelle Arbeit dieses speziellen musikalischen Betätigungsfeldes für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Region zu erhalten.

Heute stellt sich das Zupforchester Essingen als leistungsstarkes Ensemble dar und genießt als musikalische Rarität, die immer wieder durch beeindruckende Konzerte von sich reden macht, überregionales Ansehen. Im Orchester sind derzeit rund 20 aktive Spieler/-innen aller Altersgruppen vereinigt; darüber hinaus zählt der Verein rund 60 passive Mitglieder, die die Orchesterarbeit ideell und materiell unterstützen.